wagnisZUKUNFT fährt nach Wien

Die Gruppe machte sich vom 4. bis 6. Mai ins sonnige Wien auf, um zu erfahren, wie dort die Wohnbaugenossenschaften und -projekte so ticken. Natürlich stand die legendäre „Sargfabrik“ auf dem Programm, die sicher als eine Art ältere Schwester von wagnis1 und grundsätzlich mit wagnis-Projekten am ehesten vergleichbar ist.

Die lebendige Nachbarschaft, der herrliche Dachgarten, die Laubengänge – in etwas anderen Strukturen, Trägerschaften und Maßstab – die Jazzkonzerte in den eigenen Räumen, Kursbetrieb aller Art, Kultur- und Kinderaktivitäten… viele Themen waren vertraut und die Rückmeldung, dass das auch nach gut 20 Jahren noch klappt einfach überzeugend und spürbar. Obwohl wagnis wohl nie ein solch tolles Schwimmbad bauen könnte… ein Thema, das uns auf der Exkursion immer wieder einholte.

Immer wieder wurde deutlich: die Förderung des Wohnungsbaus in Wien steht auf ungleich breiteren Beinen und folgt einer ganz anderen Logik, da können wir nur neidvoll staunen. Aber auch die Münchner Strukturen bieten gerade für Genossenschaften spannende und wichtige Rahmenbedingungen!

Zurück zu unseren besichtigten Projekten: Das Engagement der Bewohner und die Frage von „Mehr als Wohnen“ stand auch im Vordergrund unserer Besichtigung der Hochhäuser von Alt-Erlaa, wo seit 40 Jahren immer noch und immer wieder ein funktionierendes, aktives Nachbarschaftsleben gepflegt wird und wo wir mit großer Offenheit und Gastfreundschaft empfangen wurden. Ein absolutes Muss war der Sektempfang im Freddy-Quinn-Archiv – und natürlich das Schwimmbad auf dem Dach!

Die architektonisch vielfältigen, städtebaulich sehr durchdachten Bauten auf dem Gelände des einstigen „Kabelwerks“, auch dort mit einem eindrucksvollen Pool auf dem Dach, hatten einen anderen Fokus: Das Gebiet wurde in einem konsortialen Planungsprozess mit starken gegenseitigen Abhängigkeiten und Kooperationen der verschiedenen Bautätigen entwickelt. Nicht zuletzt in diesem gemeinsamen Prozess konnten sehr dichte, qualitätsvolle Öffentliche Räume entstehen, die einer nachbarschaftlichen Nutzungslogik folgen. Die Gebäude werden auch gemeinsam vor Ort verwaltet – gerade für die Bewohner ein großes Plus.

Nachbarschaftliches Leben beginnt auch in der nagelneuen „Seestadt Aspern“, einer in der Umsetzung befindlichen Satelliten-Planung, eine halbe S-Bahnstunde vom Zentrum und hübsch um einen Baggersee gruppiert. Das Ambiente erinnert ein wenig an Riem und seinen Bugasee und wird sicher im Laufe der Zeit sehr schön einwachsen. Hier wächst ein Stadtteil etwas in der Größe von Freiham mit ambitionierten Konzepten zur Mobilität, zur Nahversorgung und Gewerbe etc. Zugegeben, ein herrlicher Sonntagvormittag Anfang Mai dient eher dem privaten Rückzug und so wird vor allem am interkulturellen Quartiers-Garten sichtbar wie viele Bewohner hier in den teils sehr spannenden und ambitionierten Projekten schon angekommen sind.

Als Fazit könnte man sagen: Es war für die wagnisZUKUNFT-Mitglieder eine tolle Möglichkeit Einblicke zu bekommen: was können solche Projekte, welche Themen sind da unterwegs? Aber im Spiegel der anderen Projekte auch die Erkenntnis – wow, vieles gibt es bei wagnis auch! Und am Rande waren es auch viele Gespräche untereinander – warum bin ich bei der wagnis, was erwarte ich mir und damit ein kleiner Einblick in mögliche kommende Nachbarschaften.

Nur eines bleibt offen, da war noch die Sache mit dem Schwimmbad…

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